Die FDP hätte Grund zum Jubel
Dass Jugendliche nicht einfach kleine Erwachsene sind, sondern sich stark von diesen in ihren Interessen und Vorstellungen unterscheiden, zeigen die Ergebnisse der Juniorwahl, die im Rahmen des Sozialkundeunterrichts durchgeführt wurde.

An der Leopold-Sonnemann hat es bei der Juniorwahl einen klaren Gewinner gegeben: Die FDP. Mit 28,46 % der Erststimmen schob sich die FDP knapp vor CSU und Grüne (beide jeweils 26,02 %) und hätte somit den Wahlkreis 251 Würzburg gewonnen. Damit hätte Paul Lehrieder sein Direktmandat nach vier Wahlperioden zugunsten von Herrn Ullmann verloren. Doch nicht nur bei der Erststimme schien die FDP die Jugendlichen zu überzeugen. Auch bei der Zweitstimme errangen die Liberalen die meisten Stimmen. Mit Themen wie Stärkung der Freiheitsrechte und Digitalisierung – gepaart mit einem die Jugendlichen ansprechenden Wahlkampf – konnte die FDP anscheinend sehr gut punkten. Dass auch ökologische Themen bei den Schülern:innen hoch im Kurs standen, zeigte sich an der hohen Zustimmung für die Grünen, aber auch an der Tierschutzpartei, die mit 4,88 % der Stimmen nur knapp den Einzug in den Bundestag verpasst hätte. Abgeschlagen waren hingegen die „Volksparteien“ CSU und SPD.

Doch wie lief die Wahl an der Leopold-Sonnemann eigentlich konkret ab? Dank der Materialien des gemeinnützigen Vereins Kumulus e.V. konnte ein sehr realistischer Wahlablauf organisiert werden: Wahlbenachrichtigungskarten, eine versiegelte Wahlurne, Wahlkabinen und letztlich ein an den Wahlkreis Würzburg angepasster Stimmzettel verhalfen der Simulation zu einem realitätsnahen Erleben des Wahlaktes. Doch was bedeutet eigentlich Erst- und Zweitstimme und wofür machen sich die einzelnen Parteien stark? Bei diesen für den Urnengang wichtigen Fragen wurden die Schüler:innen durch den Sozialkundeunterricht begleitet, was angesichts des nahenden Wahlsonntags ein recht unmittelbares und intensives Kennenlernen des neuen Faches bedeutete. Gewonnen hat auf jeden Fall die Demokratie. Eine Wahlbeteiligung von 92,54 % ist schon einmal ein guter Anfang hinsichtlich einer zukünftigen politischen Partizipation der bei der nächsten Bundestagswahl Volljährigen.
P. Beyer